Gästebuch der Ausstellung „Vor der Kunst. Malerei in der Kunsthochschule Dresden von 1950 bis 1990“

Die Ausstellung war ein Beitrag des BMBF-Projektes „Körper und Malerei“ und fand vom 09.05. bis 23.06.2019 im Oktogon. Kunsthalle der HfBK Dresden statt.

 

Am 23.06.2019 ging unsere Projektausstellung „Vor der Kunst“ zu Ende. Die ausgewählten Gemälde und anatomischen Objekte aus den vom Projekt wissenschaftlich bearbeiteten Hochschulsammlungen stießen auf großes Interesse. Dies zeigt sich an der sehr hohen Besucherzahl, die für die Kunsthalle der HfBK Dresden überdurchschnittlich war.

Viele Besucher suchten das direkte Gespräch mit uns oder hielten ihre Eindrücke im Gästebuch fest, das neben der fotografischen Ausstellungsdokumentation als wertvolles Erinnerungsstück angesehen werden kann und zeitnah als Objekt ins Archiv der HfBK Dresden aufgenommen wird. Die Stimmen im Buch sind vielfältig – überwiegend wohlwollend und oft begeistert. An ganz wenigen Stellen sind sie kritisch, weniger zum Inhalt, sondern mehr bezogen auf fehlende Stühle für das ältere Publikum und die fehlende Beschilderung direkt neben den Werken. Einige fanden das Begleitheft für die Betrachtung zu umständlich, andere mochten es aber sehr. Letztlich zeigt sich an den vielfältigen Stimmen, dass eine große Offenheit gegenüber der Kunst der DDR herrscht, eine Neugier und Freude an der Gemälde- und Objektauswahl sowie an den beiliegenden Archivalien und informativen historischen Filmen. Das Anliegen des Projektes, einen ersten Einblick in die Sammlungen zu geben und besonders die Künstleranatomie als Grundlagenfach und Diplombilder aus vier Jahrzehnten vorzustellen und diese mit ausgewählten Studienarbeiten zu den Themen Akt und Porträt zu spiegeln, wurde nicht nur positiv aufgenommen, sondern erzeugte bei vielen den Wunsch, zukünftig mehr aus den Sammlungen der HfBK Dresden sehen zu wollen. Auch die für die Ausstellung aufbereiteten Einblicke in ausgewählte Forschungsergebnisse des BMBF-Projektes „Körper und Malerei“ wurden honoriert. Wie die Gemälde oder die anatomischen Objekte, die jetzt, zum Teil Jahrzehnte später nach und nach für Forschung, Lehre und die Öffentlichkeit zum Vorschein kommen, kann das Gästebuch unserer Ausstellung zukünftig zu einem wichtigen Dokument in der wissenschaftlichen Forschung zum Umgang mit Kunst der DDR unserer Zeit werden. Wie sich schon an anderen Stellen gezeigt hat, sind Gästebücher für Wissenschafts- und Ausstellungsforschung wichtige Analysedokumente, da in ihnen Unmittelbares, Pures und Emotionales nach einem Ausstellungsbesuch festgehalten wird. Gästebücher können ein Gradmesser für Resonanz sein, ein Speicherort für die Relevanz einer Sache und eine Nachweis zu all jenen, die festhalten: „Ich war hier“.

 

// Sandra Mühlenberend