Die Gemäldesammlung der HfBK Dresden und ihre Erfassung

// Kathleen Schröter

Die Bestands- und Zustandserfassung der Gemäldesammlung war Schwerpunkt der ersten Förderphase des BMBF-Projektes „Körper und Malerei“ und fand vom 01.02.2017 bis 31.01.2018 im Anatomiesammlungsraum in der Kustodie der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden statt.

1. Die Bestandserfassung

Im ersten Jahr des Forschungsprojektes „Köper und Malerei“ konnte der gesamte Gemäldebestand der Hochschule für Bildende Künste Dresden digital und fotografisch erfasst werden. Parallel dazu wurde auch der Zustand erfasst. Von jedem einzelnen der insg. 1510 Werke wurden die Kerndaten wie Titel, Künstler und Datierung (soweit bekannt), die Maße, die Technik, die Rückseitenbeschriftung sowie eine Zustandskategorie und der genaue Standort in die in der Kustodie der HfBK Dresden benutzten Datenbank „AUGIAS“ eingegeben. Gleichzeitig wurden Vorder- und Rückseitenfotografien angefertigt und in einem dafür entwickelten System abgespeichert.
Von dem überwiegenden Teil der Gemälde waren die Kerndaten bereits zuvor auf Karteikarten erfasst und von dort in eine Access-Datenbank übertragen worden.[1] Sie wurden zunächst in AUGIAS überführt, stellten sich aber als zum Teil fehlerhaft und unvollständig heraus. Dennoch bildeten diese Daten die Grundlage für die anschließende manuelle Überprüfung jedes einzelnen Werkes. Hinzu kamen noch 125 bislang nicht inventarisierte Gemälde, die in diesem Zusammenhang in die Sammlung aufgenommen und ebenfalls in AUGIAS erfasst wurden. Bei einigen weiteren nicht inventarisierten Gemälden wurde entschieden, sie nicht in die Sammlung aufzunehmen und sie stattdessen an ihren Urheber zurückzugeben (dies betraf vornehmlich Werke aus Bewerbungsunterlagen eines Künstlers, der keine Aufnahme an die Hochschule erfahren hatte).

Die Erfassung des umfangreichen Bestandes wurde durch das Lehrformat „Sommerschule“ des Studienganges Restaurierung unterstützt, in der sieben Studierende der Restaurierung über sechs Wochen lang die Daten direkt am Gemälde überprüften, Fotografien anfertigten und den einzelnen Gemälden eine von sechs verschiedenen Schadenskategorien zuordneten.[2] Im Vorfeld der „Sommerschule“ waren bereits 225 Gemälde von Mitarbeitern des Projektes „Körper und Malerei“ vertiefend begutachtet worden. Diese Vorarbeit lieferte die Orientierungspunkte für die Erfassung in der „Sommerschule“.
Die „Sommerschule“ beförderte wichtige Anliegen des Projektes „Körper und Malerei“: Neben der fachgerechten Erschließung des Gesamtbestandes war diese Arbeit gleichzeitig Teil der im Zusammenhang mit der Sammlung angestrebten Lehrkonzepte, von denen eines exemplarisch und konzentriert erprobt wurde. Die Studierenden konnten unter fachlicher Anleitung des Professors Ivo Mohrmann anhand dieses Originalbestandes erworbenes Wissen konkret anwenden und damit Praxiserfahrung sammeln. Mit den Ergebnissen der Sommerschule hat die Projektgruppe des BMBF-Projektes eine Handreichung für andere Universitätssammlungen bzw. Institutionen mit einem großen Bestand an Gemälden formuliert.

Nach der Erfassung der Kerndaten und der Zustände der Gemälde wurden die Lebens- und Studiendaten für alle Künstler und der jeweils betreuende Professor – soweit durch die Rückseitenbeschriftung ersichtlich – in der Datenbank erfasst. Hiernach konnte der Gesamtbestand in einzelne Konvolute gegliedert werden.
Die Arbeiten des Konvolutes „Diplomarbeiten“ (s.u.) wurden zudem als für die weiterführende Forschung interessanter Unterbestand exemplarisch mit einer kurzen Bildbeschreibung versehen, Stil- und Genrebezeichnungen wurden hinzugefügt und Hinweise auf Archivbestände wie die Personalakten von Studierenden und theoretische Abschlussarbeiten in die Datenmaske eingetragen.
Darüber hinaus wurde ein Übersichtsplan des Gemäldedepots angefertigt, indem die einzelnen Gefache eingezeichnet sind, sowie eine Standortverzeichnis angelegt, in dem für jedes Gefach die darin befindlichen Gemälde in der korrekten Reihenfolge angegeben worden sind. Damit ist ein gezieltes Auffinden der Gemälde möglich, ohne dass innerhalb der Gefache viel Bewegung entsteht.

2. Technische Daten zum Bestand

Die Gemälde der Hochschulsammlung unterscheiden sich stark in Format und Beschaffenheit. Die Maluntergründe reichen von einfachen Malpappen über Hartfaserplatten bis hin zu Leinwänden. Als Malmittel dienten oftmals Ölfarben, Acrylfarben oder auch Mischtechniken, gelegentlich auch Farbstifte, Latex oder Alkydharzlacke. Die größte Gruppe aber besteht aus mit Ölfarbe bemalten Leinwänden (465 Werke), gefolgt von Ölfarbe auf Hartfaserplatten (334 Werke) und Ölfarbe auf Pappe (250 Werke).
Das kleinste Gemälde der Sammlung, eine bemalte Pappe, misst 13 x 9 cm. Es existieren weit über 300 solcher kleineren Malpappen, von denen vielfach der Künstler und die Datierung unbekannt sind. Sie zeigen dabei zumeist ausgearbeitete Porträts oder Landschaften. Aus welchem Anlass sie erstellt worden sind, ob sie beispielsweise Übungsaufgaben aus einer bestimmten Zeit darstellen, bedarf der weiteren Forschung. Neben zahlreichen Mittelformaten (208 Gemälde mit den Maßen 100 x 100 cm und größer) gibt es auch 45 Großformate, deren Maße 150 x 150 cm und größer sind. Das größte und gleichzeitig höchste Gemälde misst 240 x 290 cm. Wie dieses sind viele der Großformate Diplomarbeiten aus der Zeit der DDR. Das längste Werk ist 63 x 321 cm groß.

3. Inhalt des Bestandes

Die historisch gewachsene Gemäldesammlung der HfBK gliedert sich in folgende Konvolute:

  • Rezeptionsbild
  • Diplomarbeit
  • Diplomarbeit?
  • Studentische Arbeit – Bildende Kunst
  • Studentische Arbeit – Restaurierung
  • Studentische Arbeit – Maskenbild
  • Lehrende
  • Schenkung Lehrende
  • Schenkung Studierende
  • Schenkung Werk Lehrende
  • Schenkung Werk Studierende
  • Sonstige Herkunft

 Rezeptionsbild

Das älteste Konvolut enthält die sog. Rezeptionsbilder aus der Anfangszeit der Akademie, die 1764 gegründet wurde. Damals hatte jeder zu berufene Professor der Hochschule ein künstlerisches Werk in das Eigentum der Hochschule zu übergeben. Das Konvolut umfasst nur wenige, dafür umso wertvollere Gemälde.[3] Der geringe Umfang von sieben Werken hat mehrere Ursachen: Schon 1814 ist die Abgabepflicht von Rezeptionswerken in der damaligen „Constitution der Königlich-Sächsischen Akademie der bildenden Künste“ nicht mehr zu finden.[4] Zudem wurden in den 1920er Jahren Werke an die Dresdner Gemäldegalerie abgegeben. Der Zweite Weltkrieg schließlich hinterließ zahlreiche Verluste in den Sammlungsbeständen der HfBK Dresden.[5]

 Diplomarbeit

Die in der Sammlung befindlichen Diplomarbeiten von Absolventen der Hochschule stammen bis auf wenige Ausnahmen aus der Zeit der DDR. Die damals entstandenen Werke wurden zum Eigentum der Hochschule erklärt, die dafür die Arbeits- und Materialutensilien lieferte.[6] Diplomarbeiten waren als Teil der Prüfung zudem mindestens fünf Jahre zu archivieren.[7]
Insgesamt gibt es 263 Gemälde, die unter „Diplomarbeit“ geführt werden. Die Zuordnung beruht auf Rückseitenbeschriftungen („Diplomarbeit“ oder „D“) bzw. auf dem (seltenen) Eintrag des Titels der Diplomarbeit in einer Access-Studierendendatenbank im Archiv der HfBK Dresden. Eine Verifizierung steht jedoch noch aus. Insbesondere die nur mit „D“ gekennzeichneten Werke bedürfen einer Überprüfung, denn die Beobachtung, dass „D“ bei vielen Gemälden für Diplomarbeit steht, bedeutet nicht, dass unbedingt jedes „D“ eine Abschlussarbeit kennzeichnet. Möglich ist z.B. auch, dass das „D“ eine Abkürzung für die betreuende Professorin Jutta Damme darstellt.
Von einigen Absolventen liegen mehrere Arbeiten vor, die zusammen das Diplom darstellen. Die 263 Gemälde stammen von insgesamt 157 Künstlerinnen und Künstlern. Da ca. 350 Studierende in Dresden während der DDR einen Abschluss in der Fachrichtung Malerei erhielten, fehlen etliche Abschlussarbeiten.[8] Das hat unterschiedliche Gründe: Einige Arbeiten wurden vermutlich direkt für bestimmte öffentliche Einrichtungen geschaffen, z.B. für Kulturhäuser, und verblieben dort. Andere Gemälde wurden bereits zur Zeit der DDR verkauft.[9] Nach 1989/90 durften sich dann ehemalige Studierende ihre Werke abholen; einige machten davon Gebrauch, leider ohne dass dies schriftlich dokumentiert wurde.
Soweit keine andere Datierung vorlag, wurden die Diplome alle anhand der in der Access-Studierendendatenbank angegebenen Studienzeit auf das dort angegebene letzte Jahr des jeweiligen Absolventen datiert. Danach stammen die Werke aus allen vier Jahrzehnten der DDR, wobei es keine Arbeit von vor 1951 gibt, keine Arbeit von 1954 und keine von 1975. Alle anderen Jahre sind mit mindestens einer Arbeit vertreten. Die genaue Aufteilung ist wie folgt:

  • Von 1950-1959 existieren 48 Arbeiten von zehn Künstlerinnen und 35 Künstlern (unter ihnen Walter Womacka, Jürgen Böttcher alias Strawalde und Günter Tiedeken); die prägenden Lehrer in dieser Zeit waren Hans Grundig, Wilhelm Lachnit, Fritz Dähn, Heinz Lohmar, Rudolf Bergander, Erich Fraaß und Paul Michaelis.
  • Von 1960-1969 existieren 52 Arbeiten von acht Künstlerinnen und 37 Künstlern, (unter ihnen Werner Haselhuhn, Günter Hornig und Eberhard Göschel); die prägenden Lehrer waren hier weiterhin Heinz Lohmar, Rudolph Bergander, Paul Michaelis sowie Hans Mroczinski (der selbst 1947-50 an der HfBK Dresden bei Hans Grundig und Wilhelm Lachnit studiert hatte) und Gerhard Bondzin (der 1951 und 1953 ebenfalls an der HfBK Dresden bei Fritz Dähn und Rudolph Berganger studiert hatte).
  • Von 1970-1979 existieren 44 Arbeiten von 13 Künstlerinnen und 16 Künstlern (unter ihnen Siegfried Klotz, Thea Richter, Gerda Lepke und Christoph Wetzel); die prägenden Lehrer waren weiterhin Paul Michaelis, Hans Mroczinski, Gerhard Bondzin sowie Jutta Damme (die 1959-1953 selbst an der HfBK bei Fritz Dähn und Rudolph Bergander studiert hatte) , Günter Horlbeck und Fritz Eisel (der 1950-1951 bei Fritz Dähn studiert hatte).
  • Von 1980-1989 existieren 102 Arbeiten von neun Künstlerinnen und 29 Künstlern, (darunter Angela Hampel, Petra Kasten, Steffen Fischer); die prägenden Lehrer waren weiterhin Hans Mroczinski, Jutta Damme, Günter Horlbeck und Fritz Eisel.
  • Von 1990 existieren 14 Diplomarbeiten von einem Künstler und einer Künstlerin.

Die Diplomarbeiten widmen sich insbesondere in den ersten zwei Jahrzehnten der DDR oftmals Themen, die den von offizieller Seite eingeforderten Inhalten folgen, etwa der Darstellungen von Arbeitern. In den beiden letzten Jahrzehnten öffnen sich Themen und auch Stilmittel bis hin zur Abstraktion.
Darüber hinaus existieren drei Diplomarbeiten, die nach 1990 entstanden sind (zwei Diplomarbeiten von einer Künstlerin von 1991, eine Arbeit eines Künstlers von 2003). Aufgrund der sich verändernden Rechtslage 1989/90 erfährt der Bestand der Schüler- und Diplomarbeit nur noch selten Zuwächse. „Die Hochschule gewinnt Eigentumsansprüche an studentischen Arbeiten höchstens dann, wenn sie das gesamte Arbeitsmaterial hierzu zur Verfügung gestellt hat. Dies ist in der Regel nicht der Fall und vom Haushaltsrecht her nicht gestattet.“[10] Die Hochschule ist daher auf Schenkungen künstlerischer Diplomarbeiten angewiesen, die es aber nur sehr vereinzelt gibt.[11]

 Verdacht Diplomarbeit

Bei 58 weiteren, insbesondere großformatigen Werken mit oftmals für die politisch eingeforderte Kunst typischen Bildthemen kann vermutet werden, dass es sich ebenfalls um Diplomarbeiten handelt, ohne dass sie eine entsprechende Kennzeichnung auf der Rückseite tragen. Dieses genauer zu untersuchen, wird Teil der Arbeit des zweiten Jahres des Forschungsprojektes „Körper und Malerei“ sein.

 Studentische Arbeit – Bildende Kunst

Das größte Konvolut besteht aus Arbeiten von Studierenden (415 Werke), die ebenfalls überwiegend aus der Zeit zwischen 1950 und 1990 stammen. 18 studentische Arbeiten sind vor 1950 datiert (einige davon von Mitte des 19. Jahrhunderts), drei nach 1990.
Wie die Diplomarbeiten können diese Gemälde aufgrund von Rückseitenbeschriftungen eindeutig als studentische Arbeiten deklariert werden. Wird dort nur das Studienjahr ohne Jahreszahl angegeben, wurde eine Datierung aufgrund der in der Access-Studierendendatenbank angegebenen Studienzeit vorgenommen (findet sich z.B. auf der Rückseite des Gemäldes der Vermerk „2. Studienjahr“ und der Künstler hat von 1950-1954 studiert, wurde die Datierung – da die Studienjahre über den Jahreswechsel gehen – auf 1951/1952 festgelegt).
Insgesamt lässt sich schon bei einer ersten Durchsicht der Arbeiten feststellen, dass die studentischen Arbeiten aus der Zeit der DDR zum Teil freier und experimenteller gehalten sind als die oftmals großformatigen Diplomarbeiten.

 Studentische Arbeit – Maskenbild

An der HfBK Dresden konnten neben dem Studiengang Bildende Kunst in der Vergangenheit wie auch heute weitere Studiengänge belegt werden. Aufgrund von Signaturen lassen sich einige wenige Werke Studierenden dieser weiteren Studiengänge zuordnen. So stammten drei Werke von einer Studentin des Studienganges Maskenbild.

 Studentische Arbeit – Restaurierung

Einige während der Sommerschule 2017 aufgefundenen, bislang nicht inventarisierten Gemälde konnten als studentische Arbeiten der Fachrichtung Restaurierung identifiziert werden. Dieses Konvolut umfasst 29 Werke. Die Werke kamen vermutlich wie auch die des Studiengangs Maskenbild zufällig in die Sammlung, ein hierauf bezogenes Sammlungskonzept lässt sich zumindest nicht erkennen.

Lehrende, Schenkung Lehrende, Schenkung Studierende, Schenkung Werk Lehrende, Schenkung Werk Studierende

Ein weiterer, geringerer Teil des Bestandes (55 Bilder) umfasst Werke von ehemaligen Schülern oder Lehrern, die oftmals Schenkungen der Künstler bzw. deren Angehörigen oder von Privatpersonen sind. So kamen Werke von Erich Fraaß und Heinz Lohmar in den Bestand. Zudem übereignete der Rat des Bezirkes Dresden der Hochschule zwei Werke von Rolf Krause.[12] Im Frühsommer 1985 fasste der Senat den Beschluss, alle Professoren bei Emeritierung um eine Arbeit ihrer Wahl für den Bestand der Hochschule zu bitten. Diesem Beschluss wurde nicht lange nachgegangen, aber auf diese Weise kamen Schenkungen von Gerhard Stengel und Fritz Eisel in den Bestand.[13] Bis heute bedenken einige Emeriti die Hochschule mit Schenkungen eigener Werke, so Prof. Hans Mroczinski und Günter Hornig.[14] Auch vor 1950 gab es bereits einige Schenkungen von Studierenden und Lehrenden.
Die Werke dieser Gruppe sind in verschiede Konvolute unterteilt: Die Einträge „Schenkung Lehrende“ und „Schenkung Studierende“ erfolgt dann, wenn eine Schenkung des Künstlers selbst vorliegt. „Schenkung Werk Lehrende“ bzw. „Schenkung Werk Studierende“ bezeichnet Gemälde aus dem Oeuvre des Künstlers, die jedoch von einer dritten Person (einem Angehörigen oder einem Nachlassverwalter etc.) der Sammlung geschenkt wurden. Gelegentlich können diese Werke mehreren Konvoluten zugeordnet werden, z.B. dann, wenn ein ehemaliger Student der Hochschule seine Diplomarbeit vermacht hat.
Der Eintrag „Lehrende“ erfolgt bei Arbeiten von ehemaligen Professoren, bei denen die Provenienz unklar ist. Ob und von wem eine Schenkung vorliegt, muss hier noch anhand von Aktenstudien überprüft werden.

Sonstige Herkunft

Die bei der Sommerschule aufgefundenen, bislang nicht inventarisierten Arbeiten wurden unter der Konvolutsbezeichnung „Sonstige Herkunft“ abgelegt, da über ihre Herkunft noch Unklarheit besteht (53 Werke). Einigen von ihnen lassen sich jedoch aufgrund von Rückseitenbeschriftungen auch als studentische Arbeiten aus dem Bereich Bildende Kunst bestimmen, bei ihnen findet sich eine doppelte Konvolut-Zuordnung.

 Ohne Eintrag

Eine große Anzahl von Werken (637) kann keinem dieser Konvolute eindeutig zugeordnet werden, darunter auch einige Werke aus der Zeit vor 1950. Die meisten nicht zugeordneten Gemälde stellen aber vermutlich zum Großteil studentische Übungsarbeiten aus der Zeit nach 1945 dar (dafür sprechen Stil und die in diesem Bestand verbreiteten Genres wie Aktbilder oder Stillleben). Da bei diesen Arbeiten aber häufig keinerlei Beschriftungen vorliegen und der Künstler, die Datierung und die Provenienz unbekannt sind, wurde die Konvolutsbezeichnung offengelassen.

Die verschiedenen Konvolute spiegeln die Vielschichtigkeit der Gemäldesammlung der HfBK Dresden. Sie ist über die Jahrhunderte aus der Lehrtätigkeit der Institution entstanden und damit zeitgeschichtliches Dokument und Kunstsammlung zugleich.

 


[1] Diese frühere Bestandserfassung erfolgte vermutlich im Sommer 2001 im Zuge der Rücküberführung der Gemälde aus der sog. „Hausmeisterwohnung Malke“ auf der Güntzstraße, wo sie während der Sanierung des Südostflügels des Hochschulgebäudes Brühlsche Terrasse seit Mai 1998 ausgelagert waren (vgl. Umzug der Kustodie und des Archivs der HfBK, in 04/756, unpag.; Jahres- und Lehrbericht für das Rektorat, Studienjahr WS 2000 / SS 2001 vom 24.01.2002, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 04/282, unpag.), wobei ein Teil der Karteikarten älteren Datums zu sein scheint. Im Archiv finden sich zudem noch ältere Karteifindmittel, die aber allesamt unvollständig sind (Karteifindmittel des Hochschularchivs, HfBK- Bestand, Sig. 09/041, Sig. 09/042 und Sig. 09/043).

[2] Vgl. dafür die aus der Sommerschule heraus entstandene Handreichung „Bestands- und Zustandserfassung von Gemälden sowie konservatorische Erstmaßnahmen in universitären Sammlungen“ des BMBF-Projekts „Körper und Malerei“ der HfBK Dresden sowie den gesonderten Text zur Zustandserfassung der Gemälde der HfBK Dresden.

[3] Das Konvolut Rezeptionsbilder beinhaltet Werke von Charles François Hutin, Giovanni Battista Casanova, Johann Eliazar Zeißig gen. Schenau, Traugott Leberecht Pochmann, Franz Gerhard Kügelgen, Johann Carl Rösler und Johann Friedrich Matthäi.

[4] Vgl. http://www.hfbk-dresden.de/hochschule/profil/einrichtungen/kustodie/

[5] Vgl. Schreiben von C. Seifert, Archiv, an Herrn Schönemann betr. Weiterführung/Ergänzung der Kunstsammlung der Hochschule, 24.06.1991, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 09/28, unpag.; Ulrich Schließl: Über die Sammlungen der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Vortrag, gehalten auf einer Tagung über historische Sammlungen in europäischen Kunstakademien in Porto am 02.07.1999, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 04/756, unpag.; Hochschule für Bildende Künste Dresden (Hrsg.): Dresden. Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste Dresden (1764-1989), Dresden 1990, S. 603f.

[6] Vgl. Ulrich Schließl: Über die Sammlungen der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Vortrag, gehalten auf einer Tagung über historische Sammlungen in europäischen Kunstakademien in Porto am 02.07.1999, Bestand Archiv HfBK, Sig. 04/756, unpag.

[7] Vorstellungen über Voraussetzungen der Archivierung von Diplom- und Abschlussarbeiten an der HfBK Dresden auf der Grundlage des Gesetzes zum Schutz des Kulturgutes der DDR, ausgearbeitet von Dr. Müller, wiss. Sekretär des Rektors, 17.11.1986, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 09/28, unpag.; Schreiben von C. Seifert, Archiv, an den 1. Prorektor, Dr. sc. Rother, 07.07.1988, betr. Entscheidung über Verbleib künstlerischer Diplomarbeiten, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 09/28, unpag.

[8] Vgl. dafür die Access-Datenbank zu Studierenden der HfBK in der Kustodie der HfBK Dresden.

[9] Z.B. wurden mehrere Diplomarbeiten, die auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung 1953 in Dresden gezeigt worden waren, vom Staat angekauft, vgl. Hochschule für Bildende Künste Dresden (Hrsg.): Dresden. Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste Dresden (1764-1989), Dresden 1990, S. 428; vgl. auch die Verkaufsvereinbarungen zwischen der HfBK und dem Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden vom 20.09.1968 über den Verkauf von zwei Diplomarbeiten von 1968 (Bernd Wilke: „Dresden 1968“; Hans Joachim Biedermann: „Aufbau des Kulturhauses“), in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 04/756, unpag. Die Diplomarbeit „Nach dem Einsatz“ von 1973 von Christoph Wetzel wurde an die Gemäldegalerie Neue Meister [heute Galerie Neue Meister] der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verkauft, vgl. Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Illustriertes Bestandsverzeichnis der Galerie Neue Meister Dresden, Band II, Köln 2010, S. 457.

[10] Ulrich Schließl: Über die Sammlungen der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Vortrag, gehalten auf einer Tagung über historische Sammlungen in europäischen Kunstakademien in Porto am 02.07.1999, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 04/756, unpag.

[11] Es gab auch Überlegungen, Förderer für den Ankauf von Diplomarbeiten zu gewinnen, vgl. ebd.; Protokoll über die Senatssitzung am 02.12.1993, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 04/635. Heute werden Diplomarbeiten im Kontext der Diplom-Ausstellungen fotografisch dokumentiert.

[12] Vgl. Übereignungs-Vertrag Nr. 50/88 zwischen dem Büro für Bildende Kunst des Rates des Bezirkes Dresden und der HfBK vom 25.07.1988, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 09/25, unpag.

[13] Vgl. Hochschule für Bildende Künste Dresden (Hrsg.): Dresden. Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste Dresden (1764-1989), Dresden 1990, S. 626; Schreiben von C. Seifert, Archiv, an Herrn Schönemann betr. Weiterführung/Ergänzung der Kunstsammlung der Hochschule, 24.06.1991, in: Bestand Archiv HfBK, Sig. 09/28, unpag.

[14] Vgl. http://www.hfbk-dresden.de/hochschule/profil/einrichtungen/kustodie